Abhängigkeit vom fränkischen Reich - Unterwerfung durch Heinrich I
(912 bis 929)
Eroberung von Steuerzahlern
Ursprünglich Herzog von Sachsen, wurde Heinrich im Jahr 919 von der Führungsschicht Frankens und Sachsens zum ostfränkischen König gewählt. Er beendete die bedrohlichen Einfälle der Ungarn im Jahr 926 durch Verhandlungen, die einen zehnjährigen Waffenstillstands erreichen, und setzte die frei werdenden Ressourcen für die Unterwerfung der Sorben östlich der Elbe ein. Das Heer Heinrichs zog plündernd durch das Land, tötete die sorbische Bevölkerung und versklavte ihre Kinder. Mit einem großen Feldzug im Winter 928/29 eroberte Heinrich I. das gesamte sorbische Siedlungsgebiet und die spätere Nieder- bzw. Oberlausitz, das Siedlungsgebiet der Lusici und Milzener. Für alle unterworfenen Stammesverbände setzte sich der Volksname „Sorben“ durch. Diese Bezeichnung der Slawen in der brandenburgischen Niederlausitz ist allerdings bis heute Gegenstand von Auseinandersetzungen. Einerseits gilt die einheitlichen Bezeichnung „Sorben“ für die Slawen der Nieder- und Oberlausitz, andererseits bestehen viele Niederlausitzer auf den Namen „Wenden“ im Gegensatz zu den Sorben der sächsischen Oberlausitz. Alle Elbslawen lebten jedenfalls ab 929 in einer engen Abhängigkeit von den Franken und unter Tributherrschaft des ostfränkischen Königs.