Obersorbisch - sprachliche Präsenz zwischen Bautzen und Kamenz

Obersorbisch, eine der beiden selbstständigen Schriftsprachen der Sorben und wird vor allem in den Kreisen Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda und Niesky gesprochen. Angelehnt an den tschechoslowakischen Sprachtypus, entwickelte sich das Obersorbische aus dem altsorbischen Stammesdialekt der Milzener, der einstigen Bewohner der südlichen Lausitz.
Das Obersorbische ist die am weitesten verbreitete sorbische Schriftsprache und von hoher Relevanz für die Identität und die kulturelle Entwicklung des sorbischen Volkes. Das älteste bekannte Dokument in sorbischer Sprache, der Bürgereid der Stadt Bautzen von 1532, repräsentiert die Bedeutung des Obersorbischen ebenso wie die erste gedruckte, sorbische Zeitung. Der "Serbski powedar a kurer" des Bautzener Jan Dejka erschien von 1809 bis 1812. Trotz wiederholter, oft strikter Unterdrückungsmaßnahmen der Nationalität des sorbischen Volkes und der sorbischen Sprache und Kultur gelang Mitte des 19. Jahrhunderts eine starke Entfaltung des nationalen Lebens der Oberlausitzer Sorben, die zur Entwicklung einer modernen, obersorbischen Schriftsprache führte.
Das Obersorbische ist Gegenstand zweier bedeutender lexikalischer Werke aus den 1920er Jahren, der Bautzner Autor Filip Rězak verfasste ein deutsch-obersorbische Wörterbuch, als historisches Standardwerk in obersorbischen Sprache gilt auch das sorbisch-deutsche Wörterbuch von Jurij Kral.
Obersorbisch, das seit 1999 mit dem Inkrafttreten der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen zu den anerkannten Minderheitensprachen in Deutschland zählt, wird von etwa 40.000 Menschen in Deutschland gesprochen - aber auch in den vereinigten Staaten, in der sorbischen Siedlung Serbin in Texas.

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