Gründung der Domowina - Sorbische Nationalbewegung am Beginn des 20.Jahrhunderts
(1870-1918)
Widerstand gegen die nationale Unterdrückung durch die Gründung von Organisationen
Den antisorbischen Druck der Obrigkeit in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts beantwortete die sorbische Bevölkerung im Ringen um die nationale Existenz mit einer Vielzahl von sorbischen Vereinsgründungen. Mit Bauerngenossenschaften und Kulturveranstaltungen protestierte das unterdrückte Volk gegen die Diskriminierung im Wilhelminischen Deutschland. Im Kampf gegen Germanisierung und Assimilierung fanden die jungen sorbischen Intellektuellen mit der Landbevölkerung durch die gemeinsamen Forderungen nach Verteidigung des sorbischen Landes und der sorbischen Sprache und Kultur zusammen.
Die Gründung der Domowina
Die kulturelle Massenbewegung führte gemeinsam mit der Bauernbewegung im Jahr 1912 zur Gründung einer Dachorganisation für sorbische Vereine, der Domowina. Die Domowina machte es sich zur Aufgabe, das nationale Bewusstsein und die ökonomische Entwicklung der Sorben zu stärken, die sorbische Kultur zu pflegen und für die Rechte der sorbischen Bevölkerung zu kämpfen. Mit der Gründung der Domowina gelang es erstmals, alle sorbischen Kräfte zum gemeinsamen Abwehrkampf gegen die sich ständig zuspitzenden nationalen Unterdrückung zu vereinen, ihre viel versprechenden Bemühungen wurden allerdings durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges über Jahre unterbrochen.