Vogelhochzeit – Elstern und Raben bringen kleine Gaben
Ende Januar bauen bereits viele Vogelarten ihre Nester, legen Eier und beginnen zu brüten. Sie finden sich zu Paaren zusammen und feiern „Hochzeit“ - Vogelhochzeit.
Nach dem alten Brauch der Lausitzer Vogelhochzeit laden die Vögel die Menschen zum Dank für die Winterfütterung am 25. Januar jeden Jahres zu ihrem „Hochzeitsfest“ ein. Am Abend des 24. Januars finden sich auf den Fensterbrettern von Kindern deponierte Tellerchen, die die gefiederten Freunde während der Nacht mit kleinen Vögelchen und süßen Nestern aus Schokokeks oder Zuckerguss füllen. Die Vögel revanchieren sich für ihr Futter mit beliebten, traditionellen Leckereien wie den „Sroki“, Teigvögeln, die mit Zuckerguss überzogen sind, oder dem kleinen Baiservogel „Schmätzl“ und Schokokeksnestern mit Zuckereiern.
Den Tag der niedersorbischen Vogelhochzeit Ptaškowa swajźba oder der obersorbischen Ptači kwas feiern die Kinder in den Kindergärten und Schulen als Vögel verkleidet mit einem Brautpaar in der niedersorbischen Festtagstracht bei Festumzügen, Tänzen und Liedern. Im Gegensatz zu dem Vogelpaar Amsel und Drossel des bekannten Volksliedes laden als gefiedertes, sorbisches Brautpaar Elster und Rabe zur Hochzeit ein. Der Hochzeitstag endet mit einem geselligen Abend bei Musik und Tanz, der so genannten „Abendvogelhochzeit“ für die Erwachsenen.
In Kooperation mit dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater finden zahlreiche Theateraufführungen des Sorbischen National-Ensembles statt. Die Darsteller besuchen in den Wochen um den 25. Januar als „Zugvögel“ mit ihrem Programm die Schulen und Dörfer der Lausitz und erfreuen ihr Publikum mit Aufführungen in Niedersorbisch, Obersorbisch oder Deutsch.