Erntebräuche rund um den Hahn - Keine Not und genug Brot mit dem Kokot

Den traditionellen Erntedank feiern die Sorben in der Lausitz mit verschiedenen Bräuchen, die sich zum großen Teil um den „Kokot“, den Hahn als Symbol des Geistes der Fruchtbarkeit, drehen. Das Tier soll mit seiner Kraft für eine gute Ernte sorgen und nach der erfolgreichen Getreideernte unter der letzten Garbe neue Energie für das folgende Jahr sammeln. Rund um diese mit bunten Blumen und Bändern geschmückte Garbe wird gefeiert, getanzt und gespielt. Beim „Hahnschlagen“ darf derjenige, der das Tier trifft, mit verbundenen Augen seine Königin aus den tanzenden Mädchen wählen. „Kral", also König, wird auch, wer beim „Hahnrupfen“ einem hängenden, toten Hahn während eines Ritts vom Pferderücken aus den Kopf abreißen kann. Ein anschließendes Froschkarren, Junggesellenkarren oder Eierlaufen gelten als traditioneller Wettkämpfe zur Ermittlung der Ernteköniginnen, bevor die geschmückte Erntekrone im festlichen Zug zum abendlichen Tanz begleitet wird.

 

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